CHRONIK

der freiwilligen Feuerwehr Stadl-Paura

Bis zum Jahre 1881 bestand die Feuerlöscheinrichtung der Gemeinde Stadl-Paura aus 2 Handspritzen und Löscheimern, da bei Bränden die Spritzen des k.k. Staatshengsten-Depot´s oder der k.k. priv. Lambacher Flachsspinnerei zum Einsatz kamen.

1881

Da es in Stadl immer wieder zu großen Bränden kam, beschäftigte man sich mit dem Gedanken, auch in Stadl-Paura eine Feuerwehr zu gründen. Aus diesem Grund wurde am 27. März 1881 in Stadl-Paura eine Spritzenprobe durchgeführt. Am 10. November 1881 wurde unter Vorsitz des Gemeindevorstehers Mathias Höller beschlossen, eine Gemeindespritze anzukaufen. Um diesen Ankauf aber vornehmen zu können, wurde eine Ortssammlung angeordnet, durch die eine Finanzierung dieses Vorhabens abgesichert werden konnte.

1882

Am 01. Jänner 1882 fand die Gründungsversammlung der freiwilligen Feuerwehr Stadl-Paura statt. Auf Grund dieses öffentlichen Aufrufes an die Stadlinger Bevölkerung, meldeten 120 Männer spontan ihren Beitritt an. Die Vereinsstatuten wurden von der k.k. Statthalterei in Linz, mit 23. Februar 1882 Zl. 2342/II genehmigt.

1884

Im Jahre 1884 erfolgte der Bau des ersten Feuerwehr-Depot´s im Ortsteil Stadl-Hausruck. Das Depot war ein relativ kleines Haus, welches hinten einen hölzernen Schlauchturm hatte.

Mit diesem Depot musste bis in die 50iger Jahre das Auslangen gefunden werden.

1891

Am 03. Februar 1891 wurde beschlossen, zum Transport der neuen Schubleiter einen geeigneten Karren anzuschaffen.

1900

Auf Grund der Hochwasserkatastrophen der Jahre 1897 und 1899, kam es am 04. Mai 1900 zur Bildung einer eigenen Wasserwehr.

1938

Im April 1938 wurde bei den Vereinsauflösungen, auch die freiwillige Feuerwehr Stadl-Paura aufgelöst und als DEUTSCHE FEUERWEHR geführt (Angleichung an das Reich). In den Kriegsjahren 1939-1945 bestand auch eine HJ Feuerwehr (Hitler-Jugend).

1945

Die erste Mitgliederversammlung der freiwilligen Feuerwehr Stadl-Paura, nach dem zweiten Weltkrieg, fand am 05. Dezember 1945 im Gasthaus Huemer "Wirt auf der Alm" statt.

1947

Es war im Sommer 1947 als ein schweres Gewitter über Stadl-Paura niederging. Es donnerte und blitzte als würde die Welt untergehen, obwohl es erst 13.30 Uhr war, wurde es finster. Bei diesem Gewitter schlug der Blitz ins Krugluger-Häusl am Schwarzberg ein.

Es war ein Blitz, ein Knaller und das Häusl brannte. Gleich darauf hörte man die Sirene. Die Feuerwehr fuhr die Fabriksstraße hoch, und war zwar schnell am Brandplatz, hatte aber in Hausnähe kein Wasser. Man musste also das Wasser von der Traun herauf an die Brandstelle bringen. Das war aber über die lange und sehr steile Traunleite nicht so einfach möglich. Man mußte erst auf halber Höhe eine Grube ausheben, das Wasser von der Traun in die Grube pumpen und erst von dort mit einer zweiten Pumpe das Wasser an den Brand heranbringen.

All diese hektische und kräfteraubende Arbeit mußte in der steilen Leite, bei einem wahren Wolkenbruch bewerkstelligt werden. Erst als dies alles vorbereitet war, konnte mit den Löscharbeiten begonnen werden.

1950

Am 05. Februar 1950 wurde unter dem Wehrführer Ludwig Stieglbauer der Neubau einer Feuerwehr-Zeugstätte beschlossen.

Die Einsatzuniform um das Jahr 1950 bestand aus einem graugrünem Overall mit einem groben Reißverschluß, welcher vom Halsausschnitt bis zum Schritt reichte. Der Stahlhelm stammte noch von der Deutschen Wehrmacht und bekam nach 1950, eine Alu-Spinne aufmontiert. Der Gurt war sehr breit und hatte eine Doppeldornschnalle, eine feststehende Metallöse, an der die Schlauchbinder eingehängt werden konnten. Ein sehr starker, im rechten Winkel zum Leibriemen angebrachter Karabiner, zum Einhängen an der Leiter, vervollständigte die Garnitur.

1951

Die 69. Generalversammlung fand am 06. Jänner 1951 in Huer's Gasthaus "Auf der Alm" statt. Kamerad Johann Böhm (Schuster) schildert in sehr aufgeregten Worten die fortschreitende Baufälligkeit des Schlauchturms und meint dazu "dass der Zustand des Turmes so schlecht sei, dass bei einer starken Winddrehung die Gefahr des Einsturzes besteht und er dabei erschlagen werden könnte.

Ankauf des Löschgruppenfahrzeuges LF 8/S am 13. September 1951

1956

Ankauf des Lastkraftwagens Type Steyr 370 am 22. Mai 1956 von der Flachspinnerei Kaufpreis ÖS 4.500.-

1959

Ankauf von einem Tanklöschfahrzeug TLF 2000 von Fa. Rosenbauer am 20. Oktober 1959

1960

Ankauf einer Tragkraftspritze Type "Automatik 75 VW" von Fa. Rosenbauer am 10. November 1960

1963

Ankauf eines Lastkraftwagens Type Steyr 380D am 23. Juli 1963 von der Fa. Fichtl Kaufpreis ÖS 18.000.-

Katastrophenübung 1963

Die erste Katastrophenübung in Oberösterreich wurde im Gemeindegebiet von Stadl-Paura durchgeführt. Übungsannahme war ein Flugzeugabsturz im MUNA Gelände. Mannschaften und Material mussten mittels Zillenglieder über die Traun gebracht werden.

1970

Am 03. Jänner musste das Dach des BUWOG Bau's von großer Schnee und Eislast befreit werden.
Am 24. Jänner war die Feuerwehr mit einer Wasserlieferung von ca. 60.000 lt für das Bauernhaus Linsberger im Gemeindegebiet Neukirchen/Lambach beteiligt.
Am 20. April wurde die Feuerwehr zu einem Brand in der Turbine der Lambacher Flachspinnerei gerufen.
Am 14. Juni: Suche nach 3 vermissten Paddelbootfahrern entlang der Traun.
Am 22. Juli nach starken Regenfällen musste die Feuerwehr den Meggeneder Keller auspumpen.
Am 01. September: Brand in der Parkettbodenfabrik Reinlein.
Am 02. September war die Stadlinger Wehr an einer Bergung eines Toten aus der Wohnung in Lambach beteiligt.
Am 06. September: Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Wimsbach.
Am 27. Oktober suchte die Taucher-gruppe einen verunglückten Rentner in der Traun.
Am 16. November: Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Stroham/Neukirchen.

1971

Nach kleineren Einsätzen im Frühjahr 1971 musste die Feuerwehr am 10. Juni nach sintflutartigen Regenfällen den Heiz-und Tankraum der Firma Agrar Speicher AG auspumpen. In diesen Räumen hatten sich ca. 80.000lt. Regenwasser angesammelt, die in den Nachtstunden mit 4 Mann und 13,5 Arbeitsstunden beseitigt wurden. Am 03. und 04. Juli wurde von unserer Tauchergruppe gemeinsam mit Tauchern aus Kammer/Attersee ein gesunkenes Segelschiff aus 12 Meter Tiefe aus dem Attersee geborgen.

1972

Im Jahr 1972 war die Feuerwehr unter anderem mit der Reparatur des Daches der Feuerwehrzeugstätte beschäftigt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch eine Funk- und Fernsehantenne errichtet. Am 26. September wurde die Feuerwehr zu einem Scheunenbrand gerufen.